Dienstag

  


Die eigene Einbildungskraft kann so groß sein.
Ein Blick, ein Wort, eine unwichtige Handlung scheint eine Bedeutung zu haben. man ist verwirrt und reimt sich seine eigene Geschichte zusammen.so wie es sein soll. in dieser Vorstellung ist alles möglich, es kann sich doch noch alles zum Guten wenden. aber man muss doch immer wieder feststellen, dass es nunmal nur eine Illusion war, die einen irgendwie vor der Wahrheit beschützen sollte. denn die Wahrheit zu erfahren, zerstört alles. alle heimlichen Gedanken und Wünsche. auch die Fantasie, in der man sich die Zukunft in den schönsten Farben immer wieder ausgemalt hat.
man wurde schon so oft enttäuscht und sagt sich: nein! ich erwarte ganz einfach gar nichts mehr, so spar ich mir die Enttäuschung.
Aber niemand kann verhindern an was wir unfreiwillig immer wieder denken müssen, von was wir immer wieder träumen um am nächsten Tag aufzuwachen und zu denken: ..ich kann einfach nicht anders. wir stellen uns vor wie unsere Wünsche erfüllt werden und wie schön das Leben sein kann, es könnte doch so einfach sein! so unkompliziert. aber es war schon immer so: man sieht die anderen an und denkt "es sieht so einfach aus, glücklich zu sein. warum bin ich nie glücklich? was hab ich denn getan?" irgendwann erkennt man, dass es keine Gerechtigkeit gibt. es bringt nichts, sich zu fragen warum manche alles haben, was man sich nur wünschen kann, die nie etwas wertschätzen konnten. irgendwann gewöhnt man sich an dieses Gefühl, diese Ernüchterung, wenn man doch nur wieder irgendetwas Hoffnungsloses erwartet hat. und fast schon diese Scham, wenn man sich überlegt wie lächerlich es mal wieder war, überhaupt etwas erwartet zu haben. nahezu peinlich.
diese Leere ist irgendwann nichts neues mehr.
Die schlimmsten Momente sind immer wieder die, in denen man realisiert, dass Träume für immer Träume bleiben werden.

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